Teddyhamster - Ernährung, Haltung, Kauf und Eingewöhnung, Anschaffung, Nachwuchs |
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Teddyhamster
- der langhaarige Goldhamster
Überlegungen vor der Anschaffung
Zunächst stellt sich vielleicht der ein oder andere die Frage "Was ist eigentlich ein Teddyhamster?" Ein Teddyhamster ist eine Zuchtform des Goldhamsters, man nennt diese Zuchtform auch Angorahamster oder Goldhamster mit Angorafell. Man erkennt ihn an einem längeren Fell. Bei jungen Tieren kann man als Anfänger häufig noch nicht sagen, ob es sich tatsächlich um einen Teddyhamster handelt, da das Fell dann nur wenig anders aussieht als das Fell eines Goldhamsters mit kurzem Fell.
Der Teddyhamster kommt in allen Farbvariationen wie auch der kurzhaarige Goldhamster vor. Durch sein längeres Fell benötigt er ein wenig mehr Pflege als seine kurzhaarigen Verwandten. Allerdings haben so richtig langes Fell nur die Männchen, die Weibchen haben häufig nur im hinteren Bereich längeres Fell. Im Fell des Teddyhamsters verfängt sich häufig das Kleintierstreu, wobei er das bei seinem täglichen Auslauf beim Putzen selbst reinigen kann.
Bekommt der Teddyhamster keinen Auslauf und bleibt somit im Streu, hat er Schwierigkeiten mit dem Säubern, weil das Streu direkt wieder ins Fell kommt. Ein Auslauf von mind. 1 Stunde täglich sollte jedem Hamster gewährt werden und somit macht das Fell meist keine Probleme. Mit einer Babybürste oder einer kleinen Kleintierbürste aus der Zoohandlung kann man dem Teddyhamster helfen, sein Fell zu pflegen. Ob er sich das gefallen lässt, ist die andere Frage, dass müssen Sie selbst ausprobieren. Oft reicht auch schon das Austreichen des Fells mit der Hand, so dass nicht unbedingt eine zusätzliche Bürste notwendig ist.
Vor der Anschaffung eines Teddyhamsters muss man bedenken, dass die Tiere nachtaktiv sind. Auch wenn sie in Zoohandlungen gegen 18 -20 Uhr (oder auch tagsüber) wach werden, beginnt die Zeit unserer Teddyhamster (in verschiedenen Käfigen! Teddyhamster sind Einzelgänger!) so gegen 20:30 und 21 Uhr. Es kann sein, dass es noch später wird bis einer aufstehen möchte. Mit 23 oder 24 Uhr muss man ggf. schon rechnen.
Dann wollen sie aber auch die Wohnung genauestens selbst inspizieren. Am Besten ist es, wenn man das Hamsterheim schon vorher komplett vorbereitet oder zumindest nach dem Kauf direkt zu Hause einrichtet. Man muss wissen, dass Hamster keine Kuscheltiere sind, sondern Tiere zum beobachten. Man sollte sich beim Kauf auf keinen Fall auf die Worte des Verkäufers verlassen, weil diese leider oft wenig bis gar keine Ahnung von den Tieren haben; so habe ich es zumindest mehrfach erlebt. Besser ist es wenn man sich schon vor dem Kauf informiert.
Schön ist es auch, wenn der Hamster Streu aus seinem alten Käfig mitnehmen darf und somit einen vertrauten Geruch um sich hat. Gut ist es, wenn Hamster am Anfang dasselbe Futter bekommen wie in der Zoohandlung. Weiterhin braucht ein Teddyhamster einen großen Käfig. Die Mindestmaße sind 100 mal 50 cm Grundfläche. Man kann einen solchen Käfig entweder kaufen, alternativ auch ein Terrarium oder zu einem Eigenbau greifen. Weitere Hinweise und Bauanleitungen finden Sie unter www.hamsterparadies.de und http://www.rodenti-shop.de/service/bauanleitung_1.htm Man sollte sich überlegen, wo das Tier bleiben kann, wenn man in Urlaub fährt und ob man sich lange genug um das Tier kümmern kann. Hamster sind meiner Meinung nach generell für Kinder unter 12 Jahren nicht geeignet, da sie nachtaktiv sind und man wirklich gut auf sie aufpassen muss. Die Hauptverantwortung liegt bei den Eltern. Siehe auch unter "Hamster und Kinder". I
Die beste Zeit einen Teddyhamster zu kaufen ist gegen Abend, wenn die Kleinen schon Mal aus ihrem Nest herauskommen. Am Besten beobachtet man sie eine Weile. Hat der Hamster ein schönes Fell? Putzt er sich ausgiebig? Frisst er? Kommt er vielleicht neugierig ans Glas oder Gitter? Einen sehr hilfreichen Gesundheitscheck findes Sie auf der Seite: Gesundheit_Nager.
Nun steht noch die Frage an ob Männchen oder Weibchen.
Sie wurde anfangs gar nicht richtig zahm und hat sogar gebissen. Nach 1-2 Wochen wussten wir warum. Sie hat 6 Junge bekommen, die leider alle gestorben sind trotzt intensiver Pflege. Wahrscheinlich war Pinky zu jung und hatte noch nicht genug Milch. Dies war für alle Beteiligten eine harte Zeit, denn wir waren gar nicht darauf vorbereitet. Danach ging es mit Pinky steil aufwärts und später war sie eine der liebsten Hamsterdamen auf der Welt (leider mittlerweile verstorben siehe auch "unsere Hamster"). Wenn es Ihnen ähnlich geht, und ihre Hamsterdame unerwartet Nachwuchs bekommt, hilft Ihnen vielleicht unser Info-Text zu Hamsternachwuchs.
Etwas später haben wir dann unseren zweiten Teddyhamster (Newton,männlich) gekauft.
Newton hatte das Pech, dass die Verkäufer leider keine Ahnung hatten und den Hamster noch nicht einmal richtig hochheben konnten in der Angst, er könne ja beißen! Auch das Geschlecht konnten sie uns nicht sagen. Daraufhin haben wir selbst das Geschlecht bestimmt und uns für ein Männchen entschieden. Im Anschluss habe ich die verstörte Verkäuferin noch in einem Buch blättern sehen, wo sie sich erst einmal anschaute, woran man überhaupt Männlein von Weiblein unterscheiden könne. Naja, Newton machte dann auch den Eindruck, als hätte ihn noch nie eine Hand zärtlich berührt und verkroch sich anfangs oft in seinem Häuschen. Aber auch er wurde mit der Zeit zahm. Es dauerte ein wenig bis er den Unterschied zwischen Futter und Hand verstand, aber seit dem versucht er auch nicht mehr in die Hand zu beißen. Newton ist mittlerweile auch schon verstorben. Infos über seine OPs finden Sie hier.
Die nächste Hamsterdame kam im November 2001 - Kiki!
Eigentlich wollten wir gerne ein Männchen haben. In der Zoohandlung (wieder eine andere als die ersten beiden) krallte sich die Verkäuferin einen armen gepeinigten kleinen Hamster nach dem anderen (da waren schon so an die 25 Stück im Käfig!), sagte nur: "Nee, das is en Weib!!!" und warf die kleinen Geschöpfe von sich. Nach den ersten Schocksekunden, zeigte ich auf Kiki. Die Verkäuferin war erstaunt und meinte, sie könne noch weiter schauen. Aber dann war es mir auch egal. Das konnte ich den Kleinen nicht weiter zumuten. Kiki hatte Anfangs schon Angst vor der Hand (verständlich!), wurde aber trotzdem erstaunlich schnell zahm.
Nach einer Woche kam sie schon von alleine nach vorne, wenn sie mich hörte. Abends fütterte ich sie immer aus der Hand und stecke ihr ein Korn nach dem anderen zu. Kiki hamstert, was nur geht und wenn sie genug hat, bringt sie es in ihr Nest.
Weibchen strömen einen eher unangenehmen Geruch aus, wenn sie verärgert sind oder auch als Duftstoff für ein Männchen. Deshalb sollte man möglichst nicht einen anderen Hamster (egal welches Geschlecht) in der Nähe eines Weibchens halten.
Im Endeffekt ist es wahrscheinlich egal, welches Geschlecht der Hamster hat. Wenn die Tiere in der Zoohandlung nicht nach Geschlechtern getrennt werden, kann es sein, dass ein Weibchen bereits trächtig ist.
Erkennen kann man das Geschlecht wie folgt: Der Abstand zwischen After und Geschlechtsöffnung ist bei Männchen deutlich weiter. Bei älteren Hamstermännchen kann man deutlich die Hoden erkennen.
Man sollte dem Hamster ein schönes Nest bereitstellen und ihn auf jeden Fall zu Beginn in Ruhe lassen. Ein Häuschen ist angebracht, wobei es bei unseren Teddyhamstern so weit kam, dass sie anfangs gar nicht mehr aus den Häuschen herauskamen. Deshalb empfiehlt sich ein Häuschen mit abnehmbarem Dach damit man notfalls eine Nestkontrolle durchführen kann. Für Teddyhamster sind die angebotenen Hamsterkäfige und auch die Häuschen leider oft viel zu klein.
Das Luxus Nagerhaus und das Rodipet Wohnlabyrinth gibt es im www.rodenti-shop.de
Oft merkt man es zu Beginn gar nicht, dass Käfig und Häuschen zu klein sind, weil die Hamster selbst beim Kauf noch relativ klein sind. Wenn sie aber noch etwas wachsen sind kleine Käfige schon eine Quälerei. Deshalb empfehle ich entweder einen sehr großen Käfig oder ein Aquarium bzw. Circetarium (Mindestgröße 100 mal 50 cm Grundfläche). Ein Aquarium hat den Nachteil, dass es, ab einer gewissen Größe, recht schwer ist. Man muss es beim Saubermachen schon hochheben. Falls es runterfällt (beim Saubermachen), kann man sich schwer verletzen (ist uns schon mal passiert, wir mussten sogar ins Krankenhaus fahren). Auf der anderen Seite kann man durchs Aquarium schön die Tiere beobachten. Auf jeden Fall sollte man sich einen Deckel aus Draht basteln, damit die Hamster nicht unbeaufsichtigt heraushüpfen. Hier eine Bauanleitung für einen Deckel, unter "Deckel Bauplan"
Auf keinen Fall darf man Böden oder Zwischenböden aus Metallgitter verwenden. Die Hamster müssen sich dann daran festkrallen, was überhaupt nicht der natürlichen Haltung entspricht!!! Leider sehe ich in letzter Zeit öfter solche Käfige in Zoohandlungen. Diese Art der Hamsterhaltung hat schon zu Selbstverstümmelung der Hamster geführt. Auch Laufräder mit solchen Gittern sind nicht geeignet. (Laufräder siehe Laufradtest).
Es kann sein, dass der neue Hamster beißt. Allerdings macht er das mit Sicherheit nicht aus böser Absicht, sondern entweder hat er unheimliche Angst (was man ihm nicht verdenken kann) oder er denkt vielleicht, dass der ihm hingehaltene Finger etwas zu fressen ist, was er schnell nehmen will. Auch das ist verständlich, wenn man bedenkt, wie diese armen Tiere in der Regel gezüchtet werden. Teddyhamster können schon so feste zubeißen, dass es blutet. Dann darf man das Tier auf keinen Fall bestrafen,es würde es nicht verstehen. Am Besten, man lässt es anfangs in Ruhe, steckt ihm ab und zu ein Leckerli (mehr dazu hier) zu, gibt ihm ein artgerechtes Zuhause, spricht leise mit ihm und nähert sich dem Tier leise. Dann wird es auf jeden Fall mit der Zeit zutraulich werden.
Wie verhalte ich mich nach dem Kauf?
Es ist sehr wichtig, dass der Hamsterkäfig und auch das Zubehör von Anfang an richtig gewählt werden. In zu kleinen Käfigen mit nicht artgerechtem Zubehör oder auch dem falschen Laufrad (meist zu klein!) entwickelt ein Hamster häufig Stereotypien. Eine stereotype Verhaltensweise stellt z.B. das Gitternagen dar. Eine weitere Stereotypie ist das Buddeln auf dem Boden ohne Streu oder an der Wand. Ist eine solche stereotype Verhaltensweise erst einmal da, ist es für den Hamster schwierig diese im Nachhinein wieder abzulegen.
Wenn also z.B. ein Hamster in einem kleinen Käfig am Gitter nagt, kann es passieren, wenn er das lange genug gemacht hat, dass er auch in einem großen Käfig mit einer optimalen Einrichtung am Gitter nagt. Jedoch lässt auch das mit der Zeit nach, Sie brauchen dann nur etwas mehr Geduld. Einfacher für Sie und den Hamster ist es, wenn von Anfang der richtige Käfig und das richtige Zubehör gekauft wird.
Und nebenbei: Es ist im Endeffekt auch billiger, weil man das Zubehör nicht so oft austauschen muss, wenn man direkt gutes und qualitativ hochwertiges nimmt.
Übrigen stellt das Laufen im Laufrad keine Stereotypie dar. Im Gegenteil - ein tierschutzgerechtes Laufrad kann Stereotypien (wie z.B. Gitternagen) sogar vermindern, in Verbindung mit einem großen Käfig und dem entsprechendem Zubehör auch ganz vermeiden. Es gibt dazu Untersuchungen, Berichte darüber finden Sie in unserem Hamsterinfo Online Magazin.
Für Goldhamster/Teddyhamster sollte ein Laufrad eine Größe zwischen 25 und 30 cm haben. Die einzigen Laufräder, die diesem Anspruch gerecht werden, aus einem ungiftigem Material bestehen und absolut verletzungssicher sind (und nebenbei auch sehr leise) sind das WodentWheel bzw. Wobust (27 und 30 cm Durchmesser) und das Rodipet Holzlaufrad (25 cm Durchmesser).
Sie sollten Ihrem Teddyhamster auf keinen Fall ein Laufrad unter dieser Größe anbieten.
Sie fragen sich sicher nach dem Grund, warum ein Laufrad diese Größe haben muss. Laufräder, die unter dieser Größe sind lassen den Hamster in einer unnatürlichen Haltung laufen. Wenn man dies beobachtet, sieht man, dass der Hamster sein Köpfchen unnatürlich nach oben hält. Weiterhin ist der Rücken in kleineren Laufrädern nicht richtig gerade, was zur Folge hat, dass es zu Wirbelsäulenschäden bis hin zu Bandscheibenvorfällen kommen kann. Ist ein angebotenes Laufrad nur 14 oder 15 cm groß, so meidet der ausgewachsene Teddyhamster das Laufrad ganz, weil er einfach beim besten Willen nicht mehr hinein passt.
Bei Hamster Nikki sieht man den Unterschied deutlich:
Vielen Dank an Uli, die uns diese Bilder zur Verfügung gestellt hat.
Bitte verzichten Sie auch auf Laufkugeln. Diese gehören zu tierschutzwidrigem Zubehör und sollten eigentlich verboten werden. Der ein oder andere wird sich sicher fragen, warum diese Laufkugeln nicht gut sind. Manch einer wird sie vielleicht sogar praktisch finden - der Hamster kann in der Kugel laufen, kann sich nicht verletzen und kann nichts anknabbern. Das hört sich in ersten Moment doch gut an, oder?
Aber wirklich nur im ersten Moment. Zum einen sind die Laufkugeln für den Teddyhamster viel zu klein. Weiterhin sind sie rundum geschlossen, der Hamster kann also seine Umgebung gar nicht mehr richtig wahrnehmen. Insbesondere seine Tasthaare, mit denen er seine Umgebung wahrnimmt, sind darin völlig nutzlos. Auch sein Geruchssinn (ein weiterer wichtiger Sinn für den Hamster) ist in einer solchen Kugel praktisch nicht zu gebrauchen. Der Hamster läuft in der Kugel und hat keine Möglichkeit wieder herauszuklettern, wenn er nicht mehr darin laufen will und ist darin gefangen. Er erleidet Stress, macht eventuell noch hinein und wird mit seinem Urin überschüttet. Wenn er Pech hat kommt ein Kind oder ein anderes, größeres Haustier und tritt gegen die Kugel. All das sind Gründe, die doch überzeugend die Gefährlichkeit dieser Joggingkugeln oder Laufbälle darstellen. Eine Liste mit diesem und weiterem tierschutzwidrigem Zubehör hat die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) herausgebracht. (Weitere Infos dazu hier.)
Sicher fragen Sie sich (zurecht) warum diese Laufkugeln dann nicht verboten werden? Nunja, ich schätze, weil es immer noch genug Leute kaufen und damit Geld zu verdienen ist. Weiterhin scheint der Hamster noch nicht ausreichend in das Interesse des Tierschutzes gerückt zu sein. Es sind aber doch - langsam aber sicher- Schritte in diesem Bereich zu erkennen. Immer mehr Hamsterhalter achten auf einen ausreichend großen Hamsterkäfig (100 mal 50 cm Grundfläche oder noch größer), ein tierschutzgerechtes Laufrad (in einer Größe zwischen 25 und 30 cm) und auch sonst tierschutzgerechter Einrichtung. An der Universität Bern gibt es Untersuchungen, die sich speziell mit dem Tierschutzaspekt in der Hamsterhaltung beschäftigen und auseinandersetzen. Wir stehen in engem Kontakt zu den Forschern an der Universität Bern und berichten in regelmäßigen Abständen über neueste Forschungergebnisse. Diese können Sie in unserem Hamsterinfo Online Magazin nachlesen. Ebenfalls berichten wir regelmäßig über Forschungen über Hamster, die an anderen Universitäten (z.B. in Halle unter der Leitung von Prof. Gattermann) durchgeführt werden.
Kann ich denn auf ein Laufrad verzichten?
Wir sind -nicht zuletzt aufgrund neuester Forschungsbeobachtungen- der Meinung, dass ein tierschutzgerechtes Laufrad in den Hamsterkäfig gehört.
Das Laufen ist ein Grundbedürfnis des Hamsters, genau wie das Wühlen in tiefer Einstreu, Torf oder Sand, es ist erwiesen, dass ein tierschutzgerechtes Laufrad keinesfalls eine Stereotypie darstellt sondern Stereotypien vermindert. Weiterhin wurde festgestellt, dass auch in einem Käfig mit einer Grundfläche von 1 m mal 1 m die Hamster das Laufrad nutzten, sogar wilde Goldhamster haben ein Laufrad gerne angenommen, es unterstützt also ein Grundbedürfnis des Hamsters. Wir dürfen nicht vergessen, dass - egal wie groß der Käfig ist und egal wie lange der Hamster Auslauf bekommt- dies nie ein Ersatz ist für das Leben in Freiheit. Allerdings ist ein gutes Laufrad nur wirklich gut, wenn auch der Käfiggröße und die Einrichtung stimmen. Mehr zu diesem Thema finden Sie in verschiedenen Aufgaben unseres Hamsterinfo Online Magazins.
Weiterhin haben wir einen Versuch zwischen den beiden oben genannten tierschutzgerechten Laufrädern gemacht. Bietet man einem Teddyhamster sowohl das WodentWheel als auch das Holzlaufrad - welches bevorzugt er? Wir stellten fest, dass beide genutzt wurden. Interessant fanden wir dabei, dass der Hamster anfangs Schwierigkeiten hatte, sich vom WodentWheel auf das Holzlaufrad umzustellen, was ja mit einem anderen Kraftaufwand in Bewegung gesetzt werden muss. Nach 1,2 Tagen hatte er jedoch den Dreh raus und lief abwechselnd in den beiden Rädern und wusste, wie man welches Rad "bedienen" muss.
Hamster laufen übrigens nicht permanent im Laufrad. Bei artgerechter Käfiggröße und Einrichtung läuft ein Hamster im Laufrad, hält ab und zu an, schaut nach draußen, läuft weiter, geht heraus, wühlt ein bisschen, geht wieder ins Laufrad, läuft weiter usw. Junge Hamster laufen längere Strecken im Laufrad als ältere. Weiterhin haben wir das Gefühl, dass ein Hamster durch das Laufen im Laufrad seinen Stress abbaut und nach Stressituationen (z.B. Streuwechsel im Käfig) längere Strecken im Laufrad zurücklegt. Außerdem kommen zahme Hamster auch aus Ihrem Laufrad heraus, wenn Sie mit einem leckeren Stück Möhre oder Apfel o.ä. winken. Wenn der Hamster also sein Laufrad neu bekommen hat und viel darin läuft, brauchen Sie nicht direkt an die allseits gefürchtete "Laufradsucht" zu denken. Das wird mit der Zeit nachlassen.
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Wie schon geschrieben, für Teddyhamster sind die angebotenen Hamsterkäfige oft leider viel zu klein Je größer das Heim umso besser. Vorsicht ist geboten bei Käfigen, die vollständig aus Plastik bestehen und nur oben ein Gitter haben. In dem Plastikoberteil ist ein Loch für eine zusätzliche Trinkflasche. Daran knabbern Hamster gerne Da die Splitter sehr schafkantig sind, sind einige Hamster in solchen Käfigen schon gestorben wenn überhaupt sollte man sich für einen sehr großen Käfig dieser Art entscheiden, in dem kein Loch für die Tränke ist. Besser sind jedoch große die oben beschriebenen Käfigmöglichkeiten.
Bei zu kleinen Käfigen und auch bei großen Käfigen mit nicht ausreichender Einrichtung knabbern Teddyhamster am Gitter. Das kann so extrem ausarten, dass sich der Hamster verletzen kann. Dann sieht man an den Mundwinkeln rote oder verletzte Stellen. Wichtig ist, von Anfang an den richtigen Käfig und die richtige Einrichtung zu beschaffen (siehe Kauf und Eingewöhnung)
Auf unserer Hamsterinfoseite finden Sie einen Laufradtest
Zum Laufrad wurde oben schon einiges geschrieben. Ein Laufrad sollte groß genug sein, eine Seite und die Lauffläche müssen komplett geschlossen und eine Seite komplett offen sein.
Völlig falsch ist die Meinung, dass nur ein Hamster in einem kleinen Käfig ein Laufrad braucht. Diese Aussage ist nicht nur falsch sondern Tierquälerei, denn ein Hamster braucht einen Käfig, der groß genug ist um seinen Entdeckerdrang auszuleben. Das Laufrad darf nicht die einzige Beschäftigungsmöglichkeit des Hamsters sein, sondern sollte zusätzlich zu anderen Versteck- und Entdecker-angeboten zur Verfügung stehen.
Ein Käfig für einen Mittelhamster sollte ein Mindestens eine Größe von 100*50cm haben. Anregungen und Tipps zum richtigen Zubehör finden Sie unter "Hamsterzubehör".
Zunächst will der Teddyhamster sein Hamsterheim erkunden. Hier sollte man ihn beobachten und auch mit ihm sprechen. Wenn man immer wieder Futter auf der Hand anbietet, kommt er mit der Zeit schon alleine zu Ihrer Hand. Wenn der Hamster aus ihrer Hand frisst kann man ihn dabei behutsam streicheln. Erst wenn er sich dagegen nicht mehr wehrt und auch nicht wegläuft, kann man ihn vorsichtig hochheben.
Am Besten nimmt man kleine Hamster in beide Hände und "baut" mit den Händen eine kleine Höhle um den Hamster. Hier fühlt er sich sicher und kann auch nicht unerwartet runterspringen. Dies sollte nicht zu ruckartig erfolgen. Wenn der Hamster sich erschreckt, dann wird er wahrscheinlich zubeißen. Wenn der Hamster sich hochheben lässt ohne viel zu zappeln oder zu springen, kann man eine Hand um den Bauch des Hamsters legen und ihn hochheben. Zutrauliche Hamster steigen auch von alleine auf Ihre Hand.
Man sollte den Hamster - wenn er handzahm ist und vor Ihnen nicht mehr wegläuft- möglichst jeden Tag, am besten zunächst in einem Raum oder in einem abgegrenzten Gebiet, laufen lassen. Hierbei ist es wichtig, dass der Hamster Herausforderungen findet, wo er z.B. an Futter herankommt.
Hamster lieben es aber vor Allem zu entdecken. Hier muss man schon aufpassen, denn ein Hamster kommt ohne Probleme auf alles, was an der Wand steht, z.B. auch auf einen hohen Schrank. Nur mit dem Herunterkommen hat er noch Schwierigkeiten. Im Zweifelsfall wird er springen, und das kann böse enden. Man muss natürlich auf jeden seiner Schritte achten und besonders bei Türen aufpassen. Hamster gehen auch gerne durch den scharnierseitigen Spalt zwischen Tür und Türrahmen (wenn die Tür offen ist).
Beim Auslauf markieren die Hamster alles mit ihrer Duftdrüse. Wenn sie überall ihren Duft erkennen, wird ein Raum uninteressant. Wenn man nun "neue" Dinge hineinstellt, wächst das Interesse wieder. Hamster mögen es, wenn ihr Häuschen mit Heu ausgelegt ist. Zusätzlich polstern sie ihr Nest auch gerne mit Papiertaschentücher oder Küchenrolle. Ganz ungeeignet, ja sogar gefährlich ist die Hamsterwatte, die in jedem Zoohandel angeboten wird, denn darin können die Kleinen mit ihren Beinchen hängen bleiben. Besonders ungeeignet bei einer Aufzucht. Außerdem fressen die Hamster die Watte. Weitere Informationen über Hamsterwatte finden Sie auf der Seite: http://www.xidaonline.de/tierliebe/projekte/hamsterwatte.php
Ansonsten freuen Teddyhamster sich über jede Abwechslung wie Leitern, Röhren, Labyrinthe, verschiedene Höhlen und Häuschen, Knabberbrücken und ähnliches.
Zu erledigende Aufgaben:
Wie verhalte ich mich, wenn mein Teddyhamster doch mal abhaut?
Auch wenn man super aufpasst, es kann passieren, dass man den Hamster auf einmal doch nicht mehr findet oder er irgendwie aus dem Käfig abgehauen ist. Dann würde ich folgendes machen:
1. Vorsichtig alles absuchen. 2. In jeden Raum ein Häuschen mit Heu stellen, etwas Futter und eine Schale Wasser. 3. Alle Türen in der Nacht schließen. 4. Am nächsten Morgen sieht man, in welchem Raum der Hamster ist.
Tipp zum Wiedereinfangen:
Stellt man einen Eimer oder einen Bottich mit etwa 50 cm Höhe in den Raum, stell dort hinein das Futter und von außen eine Leiter (Hamsterleiter müssen immer geschlossen sein, also keine Leiter mit Sprossen!) oder sonst. Hilfen zum hinaufklettern hin, kommt der Hamster nachts und klettert hinein um an die Köstlichkeiten im Inneren zu gelangen. Wichtig ist, dass der Boden so gepolstert ist (mit Heu, Streu u.ä.) dass der Hamster sich nicht verletzen kann und auch so gestaltet ist, dass der Hamster von innen nicht wieder herausklettern kann.
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Natürlich bekommen die Teddyhamster jeden Tag Hamsterfutter, das sie auch lieben. Wichtig für ein gesundes Hamsterleben ist vor allem Abwechslung und gesunde Nahrung. Hamster bekommen ca. 2-3 Mal pro Woche etwas Quark oder Jogurt und mehrmals pro Woche frisches Obst oder Gemüse. Wichtig ist hierbei, dass das sog. Saftfutter gewaschen ist, da Hamster noch empfindlicher auf Umweltgifte reagieren als wir Menschen. Deshalb sollte man ihnen auch keinen Blattsalat geben oder selten nur solchen aus dem Bioladen oder dem eigenen Garten, Blattsalat ist leider besonders stark mit Pestiziden belastet. Besonders gerne essen sie Löwenzahn von der Wiese, Nagergrün u.ä. Wichtig ist, dass sie immer genug Heu zur Verfügung haben, denn es dient nicht nur als Nistmaterial, sondern die Hamster fressen es auch, wenn auch wenig. Auch andere Angebote für Hamster dienen zur Belohnung oder zum Zähnewetzen, wie ein Stück trockenes (aber noch haltbares!) Brot, oder auch Knabbermaterial aus Ästen oder im Zoohandel angebotenen Leckereien ohne Zuckerzusatz (Infos dazu hier). Natürlich brauchen alle Hamster einen Nagerstein und einen Salzleckstein. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass die beiden Steine nicht permament beleckt oder angeknabbert werden, denn eine zu hohe Aufnahme der Salze und Mineralien ist wiederum ungesund. In der Regel nutzen Hamster diese Steine aber nur sehr selten und nehmen dadurch fehlende Mineralien und Salze auf.
Neben dem Heu kann man getrocknete Kräuter, wie Brennnessel, Löwenzahn, Klee, Luzerne, Echinacea oder andere Kräuter und Kräutermischungen geben. Eine Auswahl finden Sie entweder in Zoohandlungen oder auch in Apotheken. Zusätzliche Vitamintropfen sind bei geschwächtem Immunsystem zu empfehlen, sollten aber nicht regelmäßig verabreicht werden. Am besten sprechen Sie eine Gabe von Vitaminpräperaten mit dem Tierarzt ab. Natürlich muss den Hamstern immer genug frisches Wasser zur Verfügung stehen. Wasser sollte möglichst täglich gewechselt werden.
Nicht jedes Hamsterfutter ist gleich gut geeignet. Es gibt eine recht große Auswahl und auch große Qualitätsunterschiede. Auf jeden Fall raten wir, ein qualitytiv hochwertiges Hamsterfutter als Grundlage zu nehmen. Auch wer selbst mischen möchte, sollte sich zunächst an gutem Hamsterfutter orientieren. Wir haben einige Hamsterfutter Sorten getestet, unser Ergebnis finden Sie in unsere Futtertest.
Speiseplan von einem Goldhamster /Teddyhamster:
Eine ausführliche Liste mit geeignetem und weniger geeignetem Futter (Frischfutter, Saftfutter, Saaten u.ä.) finden Sie auf unserer Seite Hamster Ernährung.
Leider herrscht eine allgemeine Tendenz, die süßen kleinen Hamster mal zu paaren und zu vermehren. Oft sind es Kinder oder Jugendliche, die das tun. Leider findet man im Freundeskreis oft weniger Abnehmer für den Nachwuchs als man anfangs denkt und so kann es sein, dass man entweder auf dem Nachwuchs sitzen bleibt, ihn also behalten muss oder dass ihn Leute einfach aussetzen oder im Tierheim abgeben. Ein Vermehren von Hamstern ist also einfach, eine seriöse und verantwortungsvolle Zucht ist schon etwas schwieriger. Seien Sie vorsichtig bei "Züchtern" die Sie im Internet kennenlernen. Anzeigen im Internet zeigen, dass ein Züchter sich vorher nicht klar darüber war, wer seine Tiere abnimmt, also kann man davon ausgehen, dass er sich auch sonst wenig Gedanken über den Hamster und die Zucht selbst gemacht hat. Vorsicht ist außerdem geboten bei Anzeigen, die lauten "Hamsternachwuchs regelmäßig abzugeben". Davon würde ich Abstand gewinnen. Besser ist es, im Internet nach Privatanzeigen zu suchen, oder an einen Züchter heranzutreten, der in Ihrer Nähe wohnt und die Tiere nicht "auf Teufel komm raus" über Internetanzeigen loswerden will.
Eine verantwortungsvolle Zucht ist also mehr als das Vermehren der Hamster. Viel wichtiger als der Vorgang der Verpaarung an sich (das schaffen die Hamster auch ohne Menschen ) ist eine gesunde Einstellung zur Hamsterzucht. Viel wichtiger als z.B. die Farbe an sich ist der Gesundheitszustand und das Alter der Zuchttiere. Man sollte immer 2 Tiere aus völlig unterschiedlichen Zuchtstämmen nehmen (also nicht nur von einem Züchter). Weiterhin braucht man für jedes Männchen und jedes Weibchen einen eigenen Käfig. (Mindestgröße für Goldhamster ist 100 mal 50 cm)
Weiterhin kann man als Züchter einen Sachkundenachweis erwerben. Infos darüber bekommen Sie beim Veterinäramt. Sinnvolle Literatur ist ganz wichtig. Es gibt z.B. den Schulungsordner Kleinsäuger . Der ist nicht ganz billig, aber sicher nützlich. Weiter Literatur mit Genetikinfos finden Sie auf unserer Buchkritik - Seite.
Weiterhin sollte man nicht der Illusion verfallen mit einer Hamsterzucht Geld verdienen zu können. Die Ausgaben für entsprechende Literatur, mehrere Käfige und der entsprechenden Einrichtung sowie zusätzliche Futterkosten werden nicht durch die Einnahmen durch den Verkauf der Hamster gedeckt.
Wenn Sie aber eine nette Zoohandlung kennen, die gerne neue Informationen über die Tiere sammelt die sie verkaufen und auch richtig gute Informationen weitergeben, so macht eine Hamsterzucht sinn. Das heißt nicht, dass die Hamster einfach in der nächsten Zoohandlung abgegeben werden, sondern wirklich nur dort, wo man weiß, dass die Hamster gut vermittelt werden, mit einem großen Käfig und entsprechender Einrichtung und vor allen Dingen einer guten Beratung. Dann macht eine Hamsterzucht sinn, weil Zoohandlungen auf Züchter angewiesen sind. Finden sie einen Hobbyzüchter, der sich liebevoll um seine Tiere und den Nachwuchs kümmert und ab und zu einen Wurf abgeben kann, so wissen die Zoohandlungen auch, dass sie gesunde Tiere verkaufen. Finden sie einen solchen Züchter nicht, so müssen sie auf andere Großzüchter zurückgreifen und dann ist zum einen der Transport eine Qual, die Tiere werden viel zu früh von der Mutter getrennt und einige der jungen Hamster sterben.
Bevor Sie sich jedoch zu einer kleinen Hobbyzucht entschließen, sollten Sie sich intensiv mit entsprechender Literatur auseinandersetzen und vor allen Dingen dürfen Sie nur Tiere zur Nachzucht nehmen, von denen Sie sicher sind, dass sie gesund sind. Das bedeutet, dass Sie die erste und auch die zweite Generation auf jeden Fall behalten müssen und nur die Tiere weiterzüchten dürfen, bei denen die Elterntiere bis ins höhere Alter gesund geblieben sind. Weiterhin müssen natürlich die Zuchttiere ab und zu ausgetauscht werden, es darf keine Inzucht entstehen. Eine Hamsterdame sollte nicht mehr als 3 mal in ihrem Leben werfen müssen und sollte deshalb nicht zu oft mit einem Männchen verpaart werden.
Weitere Infos zur Aufzucht von Hamsternachwuchs finden Sie in unserem Text über Hamster Nachwuchs.
Noch kurz zu den Besonderheiten zur Zucht bei Teddyhamstern:
Der Faktor für "langes Fell" wird rezessiv vererbt, d.h. wenn ein kurzhaariger Goldhamster und ein Teddyhamster Nachwuchs bekommen, werden die meisten Nachkommen kurzes Fell haben. Eine genaue Beschreibung finden Sie unter "Genetik"
Die Entwicklung der Jungtiere - kurzer Überblick
(c) Karin Weisbrod www.hamsterinfo.de |