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Dem Feldhamster auf der Spur - Besuch beim europäischen
Feldhamster (Cricetus cricetus)
Außerdem ein Sonderbericht: Unerwartet Feldhamstermami
Dies war nun schon unser zweiter
Besuch im Reich des europäischen Feldhamsters.
Die Hamsterexkursion wurde geleitet von Olaf Godmann
und insbesondere die Paten wurden dazu eingeladen.
Sie fragen sich jetzt vielleicht: was sind die Paten?
Hier eine kurze Erläuterung:
Der in den 60/70er Jahren als Plage bezeichnete europäische
Feldhamster gehört heute zu den gefährdeten
Tierarten. Nach der "roten Liste" wird er
sogar als "stark gefährdet" eingestuft.
Durch Landwirte, gezielte Fang-Aktionen wegen der Felle
und eine zunehmende Bebauung ist sein Bestand sehr gering
geworden, in manchen Gegenden ganz verschwunden. Die
Arbeitsgemeinschaft Feldhamsterschutz (Agfha) führt
in Hessen Schutzprojekte durch. Diese Projekte werden
von verschiedenen Institutionen finanziell getragen,
unter anderem auch durch die Hamsterpaten. Eine der
Hauptgründe für das Aussterben des Feldhamsters
ist die fehlende Deckung und Nahrung direkt nach der
Ernte im Juli und August. Besonders die in diesem Zeitraum
selbständig gewordenen Jungtiere haben keine Überlebenschance.
Gegen eine geringe Aufwandsentschädigung lassen
aufgeschlossene Landwirte sogenannte Erntestreifen (6
m breit) solange stehen, bis sich die Tiere im Winterschlaf
befinden. Für 50 Euro im Jahr kann ein 500 Meter
langer Streifen angelegt werden. Die Exkursion ging
genau in ein solches Gebiet, in dem die Erntestreifen
stehen gelassen werden. Wir haben uns Einstiegslöcher
der Hamsterbaue angeschaut und herausgefunden, woran
man einen verlassenen, einen neuen oder auch einen von
Forschern künstlich angelegten Hamsterbau erkennt.
Auf den Fotos (unten) kann man es erkennen. Ein Feldhamster
wird zwischen 20 bis 35 cm groß und wiegt
zwischen 200-500 Gramm. Im Winter halten die Feldhamster
einen Winterschlaf und verbauchen dabei ein Drittel
ihres Körpergewichtes. Zum Überlegen brauchen
Sie dann 2-4kg Futter.
Wo fühlt sich ein Feldhamster wohl?
Ein Feldhamster lebt, wie der Name schon sagt, in
einer Feldlandschaft insbesondere auf Löß-
und Lehmböden in einer Schichtdicke von mindestens
einem Meter und der Grundwasserspiegel darf höchstens
1.20 Meter unter der Oberfläche liegen. Seine Baue
legt er dort an, wo ganzjährig Nahrung und Deckung
vorhanden ist. So findet man Feldhamster bevorzugt in
Klee- und Luzernefeldern, aber es werden auch in Rüben-
oder Getreidefeldern Baue angelegt. Manchmal siedelt
ein Feldhamster auch in Randstreifen, Böschungen,
Gräben, Brachen und sogar in Kleingärten.
Da die natürliche Umgebung des Feldhamsters immer
mehr verschwindet, werden mit Landwirten Verträge
abgeschlossen, um dem Hamster Deckung und Nahrung zu
sichern. |
Hier
wohnt der europäische Feldhamster
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Oben sieht man einen
Bau, der schräg in die Böschung gegraben wurde.
An der fehlenden Tiefe konnte man erkennen, dass er
verlassen ist.
Links ist ebenfalls ein verlassener Bau zu
sehen. Das erkennt man daran, dass aus dem Erdloch Wiese
wächst.
Unten auf den beiden Bildern sieht man nun
endlich den Eingang zu einem echten und bewohnten
Hamsterbau. Der Hamster hat ein Loch in den Boden gegraben
und dahinter liegt die Fallröhre. Was in diesem
Eingang fehlt, ist ein normalerweise typischer Fraßkreis.
In der Regel fressen Feldhamster kreisförmig die
Pflanzen vor dem Eingang weg, vermutlich um Fressfeinde
frühzeitig erkennen zu können bevor er sich
nach draußen wagt. |
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Diese beiden Bilder (oben und links) zeigen künstlich
angelegte Fallröhren. Die Wissenschaftler graben
dieses Loch in den Boden und setzen den Feldhamster
hinein. In den ersten Tagen lassen sie einen Gitteraufsatz
über dem Loch, damit der Hamster nicht heraus kann
und von ihm unbekannten Fressfeinden erwischt wird.
Erst nach einigen Tagen beginnt der Feldhamster damit,
sich einen Bau anzulegen, in dem er die Fallröhre
weiterbearbeitet. Dann kann der Gitterausatz entfernt
werden und der Feldhamster auf Streiftour gehen. |
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Auf dem Gebiet, den die
Paten finanzieren, werden auch Streuobstwiesen angelegt.
Neben dem Baum hier sieht man einen Holzpfahl, der oben
mit Draht abgebunden ist. Das ist wichtig, da sich ansonsten
Greifvögel dort niederlassen und dem Feldhamster
gefährlich werden können. |
Dieser zahme Feldhamster
ist das Maskotchen der Tierschützer der Aktion
Feldhamsterschutz. Sein Verhalten ähnelt ganz stark
dem Verhalten eines zahmen Goldhamsters. Er ist neugierig
und nicht sonderlich scheu. Feldhamsterexkursionen finden
in regelmäßigen Abständen statt, auch
Aufklärungarbeit, insbesondere bei Kindern gehört
zu dem Arbeitsfeld der Mitarbeiter an diesem Projekt.
Sollten Sie sich jetzt etwas stärker für den
Feldhamster interessieren, schauen Sie doch einmal auf
der Seite www.feldhamster.de
vorbei. Vielleicht werden Sie sogar Hamsterpate und
sind bei der nächsten Exkursion selbst dabei. |
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Sonderbericht:
Unerwartet Feldhamstermami
Kurz nach der Feldhamsterexkursion bekam ich eine
Mail, in der berichtetet wurde, jemand hätte ein
Feldhamsterbaby im Hof gefunden und die Mutter ist gestorben.
Die unerwartete neue Feldhamstermami fragte mich, welche
Milch sie zur Aufzucht verwenden könne und es hat
sich herausgestellt, dass die Kleinen am liebsten Whiskas
Katzenmilch mochten. Aus dem EINEN Feldhamsterbabys
wurden bald 4 und schließlich 7 (!) Jungtiere.
Die Feldhamsterbabys hatten großes Glück,
dass sie so rechtzeitig gefunden und auch aufgezogen
werden konnten. Etwa ab dem 07.07.2003 werden die Feldhamster
dann an Experten weitergegeben, die versuchen werden,
die Hamster wieder an die Freiheit zu gewöhnen.
Hier ein paar Bilder der süßen Feldhamsterbabys
bei der Aufzucht. Einen Bericht über den Fund und
viele Bilder und auch Videos finden Sie auf der Seite
http://feldhamster.kreativ-bastel.info Das folgende
Bildmaterial wurde uns freundlicher Weise zur Verfügung
gestellt. Vielen Dank dafür! |
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Hoffen wir, dass die Feldhamster auch in Zunkunft
weiterhin so ruhig und friedlich schlafen können!
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Text: Karin
Weisbrod
Das Hamstermagazin,
online, Ausgabe Juli
www.hamsterinfo.de
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